Passivhaus Bürobau
Passivhaus Bürogebäude, Puchberg am Schneeberg
Wettbewerbsbeitrag 2007
Kernforderung der Ausschreibung ist ein neues Bürogebäude für die Fa. Rigips in Leichtbauweise, das als klima:aktiv Passivhaus errichtet werden soll. Erwünscht ist daneben auch ein unhierarchisches, in kommunikativer Hinsicht offenes Gebäude, das die Zusammenhänge verschiedener Arbeitsbereiche widerspiegelt.
Diesen beiden Kernanforderungen wird durch einen elliptischen Gebäudegrundriss Rechnung getragen, der aufgrund des optimierten Verhältnisses von Außenwand und Innenvolumen eine energetisch nahezu ideale Grundform für ein Passivhaus bietet. Es gibt keine Abkühlflächen durch Außeneckpunkte und keine Nordseite, da immer auch Sonne von Ost und West eindringt.
Die Errichtung des Gebäudes in Passivhaus Bauweise erfordert südseitig einen je nach Rauminnenklima flexibel einsetzbaren Sonnenschutz. Die vertikalen Lamellen bestimmen maßgeblich die einheitliche Rundumoptik des Gebäudes und gleichen dadurch auch die wegen der Passivhaus Bauweise erforderliche unterschiedliche Anzahl von lichtdurchlässigen Glasflächen im Südbereich 50% und im Nordbereich 20% optisch aus.
Die hohe Dämmqualität der Gebäudehülle in Passivhaus Standard bei allen opaken Außenbauteilen, drei Scheiben Wärmeschutzverglasung, gedämmten Rahmenelementen und nach Fassadenorientierung optimierter Öffnungsanteil wird hinsichtlich der sommerlichen Überhitzung ergänzt durch automatisch geregelten, beweglichen, außenliegenden Sonnenschutz bei gleichzeitig optimierter Tageslichtführung. Die thermisch angetriebene Nachtlüftung über Motorklappen in Fassade und Atriumdach sorgt auch im Sommer für ein angenehmes Arbeitsklima.
Aus der Gebäudeoptimierung folgt eine Minimierung des Kühl- und Heizaufwandes. Kosteneinsparungen aufgrund einer reduzierten Haustechnikanlage bedingen eine Verlagerung von Investitionskosten in die langlebigeren Gebäudeteile der Hülle.
Die Erdsondenanlage für die Wärme- und Kälteversorgung wird bei moderatem Kühlbedarf im Direktkühlbetrieb verwendet, da die Deckenkühlsegel einen Betrieb bei Vorlauftemperaturen zwischen 15 und 18°C ermöglichen. Die im Winter dem Erdreich entnommene Wärme wird im Sommer wieder zugeführt, es ergibt sich ein ökonomisch und ökologisch günstiges Heiz-/Kühlsystem mit geringem Raumbedarf und geringen Betriebskosten. Die Warmwasserbereitung für die Duschen wird unterstützt durch eine thermische Solaranlage, die am Dach aufgestellt wird und einen Pufferspeicher beschickt.
Partnerarchitekten: D.I. Hubert Hartl, Mag. Herwig Mayer
Mitarbeit: D.I. Christina Stickler, D.I. Andreas Amann, D.I. Winfried Schuh
Text: Mag. Michael Neuhauser MAS
Landschaftsplaner: EGKK, D.I. Martin Enzinger, D.I. Clemens Kolar, D.I. Joachim Kräftner
Haustechnik: Team GMI, D.I. MIchael Berger, D.I. Elisabeth Brandstetter
Statik: D.I.Dr.Klaus Petraschka